Im Mai 2016 haben wir Gefrierkerne („Freeze Cores“) aus unseren beiden Versuchsstrecken an der Nister gezogen. Die Freeze Coring-Methode ermöglicht es, ungestörte Sedimentproben aus verschiedenen Tiefenhorizonten des Interstitials zu gewinnen. Dazu wird zunächst eine etwa 0,5 Meter lange Hohllanze in die Gewässersohle eingeschlagen.
Anschließend wird 15 Minuten lang Flüssigstickstoff (-196°C) in die Lanze hineingeleitet, wodurch ein zylindrischer Probenkörper an der Lanze festfriert. Dieser Gefrierkern wird mithilfe eines Kettenzugs mit Dreibein geborgen.
Danach werden die einzelnen Sedimentschichten (0-10 cm, 10-20 cm und 20-30 cm Tiefe) mit Hammer und Meißel abgeschlagen.
Später wird im Labor die Korngrößenverteilung jeder Probe mittels Nasssiebung bestimmt. Uns interessiert insbesondere der Feinsedimentanteil (Fraktionen < 2 mm) sowie der Anteil an organischer Substanz im Feinsediment, da sich daraus Schlüsse zur Verstopfung des Interstitials ableiten lassen.