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Foto : Stefan Tannenberg

Überspannungsprojekt zum Fischschutz

Beitragsbild : Stefan Tannenberg

 

20241107_Infoschild Nister

 

 

30000 Nasen verbesserten die Gewässerqualität der Nister bis vor gut 25 Jahren nachhaltig, was mittlerweile durch Forschungsarbeiten der Universität Koblenz belegt ist. Durch die Unterschutzstellung des Kormorans durch den Naturschutzes 1920 und der Vogelschutzrichtlinie der EU 1979 haben sich die Kormoranbestände in Europa um das 2200 fache erhöht (Quelle NABU ) was da zugeführt hat das die Süßwasser Fischbestände in Europa um ca . 90 % eingebrochen sind, mit der Folge einer teils verminderten Selbstreinigungskraft der Gewässer. Schwarmfische wie die Nase, die sich im Herbst in den tiefen Kolken sammelten, um dort zu überwintern, und anschließend von dort an ihre Laichplätze im Frühjahr zu ziehen, sind extrem bedroht. Durch dieses angeborene Verhalten sind eine leichte Beute für den Kormoran der am Tag ungefähr 500 gr. Fisch frisst.

Um den letzten noch verbliebenen Nasenbestand ca 500 Tiere über den Winter vor dem Kormoran zu schützen, plant die Arge Nister, ein Winterquartier in Zusammenarbeit mit der Uni Koblenz und einem europäischen Forschungsprojekt bei Stein-Wingert 600 m der Nister als Pilotprojekt mit Leinen zu überspannen, in der Hoffnung das es zielführend ist.

   Kormorane an der Brücke

    2000-3000 Kormorantage im Jahr an der Nister

Siehe Infoschild oben ,dann links unten https :  Infos zum Projekt

und Youtube : https://youtu.be/jdkd9gsV05s

Gewässergrund mit sauberem Grobkies und flutendem Hahnenfuß.

Jugend forscht – an der Nister

Auf der Suche nach einem Thema für eine umfangreiche Jahresarbeit im Fach Biologie über Naturschutz und Gewässer bin ich auf die ARGE Nister mit ihren Projekten und ihrer Kooper

Auschnitt der Nister auf Höhe des Jugendzeltplatzes in Astert. Wechsel zwischen Gleite und Rausche sowie Licht und Schatten an einem sonnigen Tag.

Nister beim Jugendzeltplatz Astert
Foto: Daniela Mewes

ation mit der Universität Koblenz aufmerksam geworden. Mir war es wichtig ein Thema zu finden, das zur Region passt und Probleme vor Ort darstellt. Zu Beginn meiner Recherchen über Gewässer bin ich durch Zufall auch auf das Bundesnaturschutzgesetz aufmerksam geworden, in dem der natürliche Erhalt und Förderung der Selbstreinigungskraft von Gewässern gefordert wird.  Die Nister kenne ich mein ganzes Leben lang – ob das von den Zisterziensern gestaltete Tal um Marienstatt oder das verwunschene Weltende bei Stein-Wingert. Der Fluss hat schon immer auf mich eine gewisse Faszination ausgeübt. In dieser Umgebung eine Arbeit im Bereich der Ökologie, die im Unterricht eher wenig betrachtet wird, zu schreiben, war eine besondere Erfahrung für mich.

Ansammlung von köchertragenden Köcherfliegenlarven um und auf einem Fichtenzapfen im flachen der Nister auf sandiger Gewässergrund. Links im Bild ein großer Stein.

Köcherfliegenlarven auf und um einen Fichtenzapfen
Foto: Daniela Mewes

Dank der guten Kooperation mit Manfred Fetthauer konnte ich meine praktische Arbeit in der Muschelstation der ARGE Nister unter professioneller Anleitung durchführen. Die ARGE Nister und die Universität Koblenz betreuen und untersuchen dort in verschiedenen Projekten den Erhalt von Arten, die von gr0ßer Bedeutung für intakte Fließgewässer sind. Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt auf den Ökosystem-Dienstleistungen und der damit verbundenen Selbstreinigungskraft, die einen erheblichen Anteil an einemfunktionierenden Ökosystem in intakten Naturlandschaften hat. Gerade diese eher unbekannte Thematik öffnete mir die Augen für die Bedeutung unserer Gewässer, die viel mehr in unserem Natur- und Umweltbewusstsein präsent sein müsste. Gezielt betrachte ich zudem die Nase, die einen bedeutenden Anteil an der Selbstreinigungskraft hat und somit die Eutrophierung zurückhält, aber durch den Kormoran in der Kroppacher Schweiz massiv gefährdet ist. Flüsse wie die Nister prägen das Bild unserer Heimat, dem Westerwald. Doch sie sind gefährdet und müssen geschützt werden vor Umwelteinflüssen, denn leiden die Flüsse, leidet das gesamte Ökosystem; das hat mir die Arbeit bei der ARGE Nister in Stein-Wingert gezeigt. Es war eine spannende Zeit für mich im Sommer direkt im Fluss Gewässerproben zu nehmen, aber auch zu sehen wie sich der Fluss und die angrenzenden Biotope durch bspw. Hochwasser verändern. Die Tragweite der Projekte hat mich so überzeugt, dass ich meine Arbeit bei Jugend forscht eingereicht habe. So hoffe ich, dass die Thematik einem noch größeren Interessentenkreis zugänglich wird.

Autor: Svante OrtheyLogo von Jugend forscht: Schüler experimentieren 2024 - Wir machen mit

Landesschau Rheinland-Pfalz „Manfred Fetthauer will den Lachs wieder in die Nister zurückbringen“ SWR

Anlässlich der Auszeichnung mit dem Gewässerentwicklungspreis 2023, dem „Oscar der Wasserwirtschaft“, verliehen durch die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) konnte Manfred Fetthauer im SWR Fernsehen in der Landesschau Rheinland-Pfalz die Arbeit der ARGE Nister und seine Vision für die Nister vorstellen.

https://www.swrfernsehen.de/landesschau-rp/manfred-fetthauer-will-den-lachs-wieder-in-die-nister-zurueckbringen-100.html

Der Beitrag ist bis zum 22.03.2024 online.

Erfreuliches zum Edelkrebs

 

Erfassung und Meldung von aktuellen und erloschenen Krebsvorkommen von Steinkrebs und Edelkrebs in RLP

Die Große Nister im Abschnitt von Heuzert bis Ehrlich hatte vor 2011 kein gesichertes Vorkommen von Edelkrebs oder Steinkrebs.

Vor mehr als 15 Jahren wird von einer Einschleppung von Signalkrebsen ( Abb. 1 ) über eine Teichanlage entlang eines Quellbaches in die Große Nister ausgegangen, wo er sich dann massiv im Mittellauf der großen Nister ausbreiten konnte .  Von Albert Lerner angeregte Untersuchungen hinsichtlich der Krebspest waren negativ.  Nach einem sehr starken Anstieg der Population in einem Bereich von ca .10 km scheint seit einigen Jahren der Höhepunkt der Besiedlung überschritten zu sein. Meldungen über Sichtungen sind zurück gegangen, und auch bei Elektrobefischungen im Zuge von Lachs 2020 ist kein Anstieg mehr zu beobachten .

Und hier scheinen sich die Bemühungen von Albert Lerner hinsichtlich der Wiederbesiedlung mit Edelkrebsen gelohnt zu haben, wie er aktuell bei den Reusenfängen zu dem in RLP stattfindendem Monitoring „ Krebse „  feststellen konnte.

Die Populationsdichte der Signalkrebse hat zwar in den letzten Jahren abgenommen, aber wir werden es wird nicht schaffen, sie wieder ganz aus der Nister zu entfernen .

Die jetzt gefangenen Edelkrebse hingegen (Abb. .2 )  sind nachweisbar auf die Wiederansiedlungen 2016 bis 2019 zurückzuführen.

Abb . 1  Amerikanischer Signalkrebs

Abb.2 Deutscher Edelkrebs

Fotos Albert Lerner

Dafür sei Albert und Titus Lerner im Namen der Arge Nister / Obere Wied e.V. gedankt.

Klare Sicht durch fleißige Muscheln

Ob abgelöste Algen oder eingetragene Feinsedimente aus dem Umland, Muscheln filtern die kleinen Partikel aus der Wassersäule und tragen so zur Selbstreinigung unserer Gewässer bei. Wie das genau aussieht zeigt und erklärt dieser gemeinsam von der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt und der TU Dresden im Rahmen des Projektes „MARA – Margaritifera Restoration Alliance“ produzierte Filmclip

Bau Muschelzucht Teil 3

Gesetztes Ziel war  es  nach 6 monatiger Bauzeit  im Mai 2020  das Gebäude und die Fliessrinnen soweit aufgebaut zu haben , das man im Juni 2021 mit der Muschelzucht beginnen konnte .  Diese Fliessrinnen werden mit feinem Kies und Wasser aufgefüllt , ein sich aufgebauter Biofilm als Nahrung  , ist dann die Grundlage für den Besatz mit Jungen Bachmuscheln

Bau Muschelzucht Teil 2

Wenn auch die Materialkosten für den Umbau vom Land Rheinland Pfalz übernommen wurden, bleibt die Frage der Umsetzung ,und wer A sagt der muss B auch sagen .  Die Arge Nister hat   B gesagt .

Abbruchphase und Wiederaufbau bei wahrlich keinen guten Wetterbedingungen

Aussenansicht nach Umbau

Wieviel ehrenamtliche Arbeit in einem solchen Projekt steckt , wissen wahrscheinlich nur die,  die tatkräftig mitgeholfen haben . Hier gilt der Dank  allen ortsansässigen Helfern die unermütlich vor Ort waren ,  den Mitarbeitern/innen der Arbeitsgruppe Fliessgewässerökologie der Universität Koblenz / Landau  sowie der Jägerschaft des Jagdreviers Stein-Wingert.

Die Eigenleistung von allen kann man bis zu diesem Zeitpunkt  mit rund  40 000 € beziffern.

 

Seit 89 Jahren der Nister treu geblieben / Albert Lerner

Nister verbindet Generationen

Als Kinder gingen wir gerne mit unserem Opa nach Heuzert, Heimborn und Ehrlich zum Fischen. Selbstgebaute Fliegen und eine Bambusrute waren die damalige Ausrüstung. Seit 2011 konnte ich diesen Abschnitt pachten. Mein Sohn kommt zum Fliegenfischen und unser Enkel ist auch dabei. Kindheitserlebnisse prägen Natur und Heimatverständnis. Albert Lerner

Weihnachtsgrüße 2020

Wenn wir schon kein Eis auf der Nister haben , dann sollten wir uns trotzdem an diesem Bild von unserem Freund und Naturfilmer Stefan Tannenberg erfreuen, denn nach wie vor sind Eisvögel ein Garant für natürliche und intakte  Gewässer

In diesem Sinne wünscht die Arge Nister allen Homepage Besuchern ein friedvolles Weihnachtsfest und einen guten Start in ein hoffentlich Positives 2021