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Forellenlarven 2018 sind geschlüpft

Die letzten Jungforellen aus dem Jahr 2017 haben im Dezember die Becken in Burbach für ein Leben in der Nister verlassen, bevor Anfang des Jahres die neuen Bachforelleneier aufgelegt wurden.

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Inzwischen sind die Forellenlarven im Burbacher Bruthaus bereits geschlüpft. Von Manfred Fetthauer jeden Tag gesichtet und in stundenlanger Kleinarbeit von den abgestorbenen Eiern befreit, leben die gerade mal 8 bis 10 Millimeter großen Bachforellen noch von ihren Dottersäcken.

In etwa zwei Wochen ziehen die winzigen Fischlein in die frisch geputzten Becken in der ehemaligen Kläranlage Burbachs um und werden von da an mit Fischfutter großgezogen.

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Im Frühjahr und Frühsommer 2018 werden einige von ihnen Wirte für Flussperlmuschellarven – so es denn 2018 Glochidien aus der Nister gibt. Wir drücken die Daumen!

PS: Die fotografierten und im Kunststoffbecher gefilmten Forellenlarven und Eier kehrten im Anschluss lebendig und wohlauf zu ihren Artgenossen zurück.

Kick-off-Workshop für neues Projekt

Kick-off-Workshop des Projektes Integrativer Artenschutz aquatischer Verantwortungsarten (INTASAQUA, BfN)

Das neue Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben zielt auf den Gewässerschutz und damit den Erhalt der ausserordentlich hohen aquatischen Diversität an der Nister im Westerwand, denn hier findet man neben vielen bedrohten Arten (Bachmuschel, Lachs, Äsche) das letzte Vorkommen der Flußperlmuschel in Rheinland-Pfalz. Daher soll in einem integrativen Ansatz das Gewässer, sein Umland und die Wasserorganismen geschützt werden. In der momentan geförderten Voruntersuchung wird die Situation analysiert, ein Sanierungsplan erstellt und ein Monitoringprogramm entwickelt.
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In einem Kick-off Workshop trafen sich die beiteiligten Wissenschaftler und Bearbeiter um das Untersuchungsdesign zu spezifizieren und einheitliche Analysemethoden festzulegen. Eine Geländebegehung und die Demonstration verschiedener Messmethoden durfte dabei natürlich nicht fehlen.
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Projektpartner:
TU München, Lehrstuhl Aquatische Systembiologie (Prof. J. Geist)
ARGE Nister e.V.
Kreisverwaltung Altenkirchen

(Quelle Text: Universität Koblenz-Landau
Bilder: Manfred Fetthauer)

Tätigkeiten

Die ARGE Nister betreibt die praktische und ideelle Förderung des Programms LACHS 2020. An der Nister wird mit Erfolg der ehemals heimische Atlantische Lachs wiedereingebürgert.

Das Projekt ist Teil des im europäischen Rahmen durchgeführten Projekts LACHS 2020 (vorher LACHS 2000). Die Nister ist das erste rheinland-pfälzische Gewässer, in dem wieder eine natürliche Vermehrung des Lachses nachgewiesen werden konnte.

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Foto:  Susi  und Manfred Fetthauer (1. Vorsitzender der ARGE Nister) mit einem Nisterlachs

Die ARGE Nister betreibt die Vermittlung zwischen Gruppen mit unterschiedlichen Nutzungsinteressen (Landwirte, Angler, Kanuten, Wanderer, Grundbesitzer etc.)

Die ARGE Nister betreibt die Bepflanzung von Uferbereichen mit heimischen Pflanzen und die Sicherung der Ufer mit Ufergehölzen. Zur Einrichtung von Uferschutzstreifen zur Vermeidung von Viehtritt und zur Schaffung einer Pufferzone zu den landwirtschaftlich genutzten Flächen werden die örtlichen Landwirte kontaktiert, um gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Zum Schutze der Anpflanzungen wird der Bisambestand reguliert und das Massenaufkommen nichtheimischer Pflanzen (Neophyten) bekämpft.

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Foto: Renaturierung der Wied im oberen Wiedtal

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Foto: Krebshabitat in der Nister

Die ARGE Nister betreibt Habitatverbesserungen wie das Anlegen von Biotopen, die Anbindung von Altarmen und Gräben sowie das Einbringen von Strukturelementen (Störsteine) zur Erhöhung der Strömungsdiversität und des Deckungsangebotes für Fische.

Die ARGE Nister betreibt Koordinierung und Optimierung von Besatzmaßnahmen zum Aufbau eines naturnahen Fischbestandes. Hierzu zählt auch der Betrieb zweier in Eigeniniative errichteter Bruthäuser für die Erbrütung von heimischen Forelleneiern und Lachseiern. Die Errichtung wurde mit Landesmitteln gefördert. Die Unterstützung einer nachhaltigen Entwicklung der Fischartengemeinschaft beinhaltet auch eine vorsichtige und wissenschaftlich begründete Besatzpolitik, in der ausschließlich heimische Fischarten gefördert werden.

Weiterhin beteiligt sich die ARGE Nister an Bestandserfassungen mittels Elektrofischerei, die im Rahmen des Lachsprogramms und des Kormoranmonitorings durchgeführt werden.

Die ARGE Nister betreibt Gewässerüberwachung zur Abwendung von Schadensereignissen jeder Art. Hierfür wurde ein Meldesystem eingerichtet, mit dem Einleitungen rasch erfasst werden und die zuständigen Stellen informiert werden können.

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Foto: Treibgutabweiser in der Nister

Aber auch die Einhaltung bestehender Vorschriften für die Wasserkraftwerksbetreiber, wie die erlaubten bautechnischen Gegebenheiten und die zu gewährleistenden Restwassermengen, gehören zu diesem Aufgabenbereich.