Seit Jahren kämpft die ARGE Nister für den Erhalt ihrer Flussperlmuschel, die massiv vom Aussterben bedroht ist. Derzeit leben noch bekannte 19 Exemplare in dem Westerwälder Mittelgebirgsfluss – die letzten ihrer Art im Rhein-Einzugsgebiet. Damit sich die seltene heimische Muschelart wieder etabliert, hat das Land gemeinsam mit den betroffenen Kommunen im Westerwald die Einrichtung eines Flusskomitees beschlossen. Noch in diesem Jahr wollen sich das Land, die Kommunen und die Region im Einzugsgebiet der Nister unter Einbindung von Vertretern der Landwirtschaft, Vereinen und Verbänden wie zum Beispiel der ARGE Nister auf einen „Flussvertrag für die Nister“ verständigen. Dieser soll dazu beitragen, die Nister in den von der EU geforderten guten ökologischen Zustand zu bringen. Damit unterstützen Land und Kommunen unter anderem das erfolgreiche Projekt der ARGE Nister zur Muschelnachzucht. Den zugehörigen Flyer gibt es hier zum Runterladen.
„In der Nister leben wohl die landesweit letzten Exemplare der Flussperlmuschel. Um ihr und anderen seltenen Arten wie dem Otter und dem Lachs eine Überlebensperspektive zu verschaffen, wollen wir gemeinsam die ökologischen Defizite des Flusses beseitigen“, erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken am Donnerstag. Noch in diesem Jahr wollen sich das Land, die Kommunen und die Region im Einzugsgebiet der Nister unter Einbindung von Vertretern der Landwirtschaft, Vereinen und Verbänden wie zum Beispiel der ARGE Nister auf einen „Flussvertrag für die Nister“ verständigen. Dieser soll dazu beitragen, die Nister in den von der EU geforderten guten ökologischen Zustand zu bringen, so die Pressemitteilung des Umweltministeriums.
Mit dabei sind der Landrat des Westerwaldkreises Achim Schwickert, dem Landrat von Altenkirchen Michael Lieber und den Bürgermeistern Peter Klöckner (VG Hachenburg), Konrad Schwan (Gebhardshain), Jürgen Schmidt (Bad Marienberg), Heijo Höfer (Altenkirchen), Rainer Buttstedt (Hamm), Gerrit Müller (Rennerod), Michael Wagner (Wissen) und Gerhard Loos (Westerburg). Auf einer Informationsveranstaltung im Dezember 2015 unter der Leitung des Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Ulrich Kleemann, hatten alle genannten Kommunen teilgenommen und den Entschluss zum Bündnis gefasst. Bei der Veranstaltung wurden Maßnahmen wie die gezielte Anzucht von Flussperlmuscheln, der Schutz heimischer Arten, der Rückbau von Querbauwerken zur Wiederherstellung der Gewässerdurchgängigkeit, die Optimierung von Kläranlagen und die Ausweisung von Gewässerrandstreifen diskutiert.
Für die ARGE Nister bedeutet das, dass die bereits begonnenen und überdurchschnittlich erfolgreichen Nachzuchtmaßnahmen in größerem räumlichen Rahmen weitergeführt werden können. Im Rahmen des Flussvertrags, um den es hier geht, können Maßnahmen im Bereich der Land- und Forstwirtschaft, der Freizeitaktivitäten bis hin zu Sensibilisierungskampagnen und zum Informationsaustausch enthalten, so die Ministerin.
Das Beitragsbild des Biologen und Muschelfachmanns Roman Hugo zeigt eine etwa 80 Jahre alte Flussperlmuschel in der Nister.