Von solchen Kormoran-Schwärmen werden die letzten Fischbestände in der Nister seit Oktober 2012 fast täglich attackiert.
Zwischenzeitlich wurden Verbrämungsmaßnahmen eingeleitet, die jedoch keinen Erfolg zeigten. Die Vögel realisierten, dass sich mit den Störgeräuschen keine Gefahr verband, und setzten ihr vorheriges Jagdverhalten fort. Seither wird der Bestand innerhalb der gesetzlichen Vorgaben mit einer Sondergenehmigung dezimiert.
Diese Statistik zeigt die Kormoraneinflüge von Oktober 2012 bis Januar 2013 an der Nister. Manfred Fetthauer führt sorgfältig Buch über die Anzahl der täglich einfliegenden Kormorane und dokumentiert das mit Fotos. Da Naturschutzverbände den Kormoran zum Vogel des Jahres 2010 erklärten, ist die Bereitschaft, gegen den Neozoon vorzugehen, landesweit sehr gering. Doch die ARGE Nister kann mit Zahlen und wissenschaftlichen Ergebnissen belegen, dass Kormorane das Ökosystem Mittelgebirgsfluss massiv aus dem Gleichgewicht bringen kann.
Elektro-Kontrollbefischungen zeigen seit einigen Jahren, dass der Fischbestand in ortsfernen und damit ungestörten Gewässerabschnitten der Großfischbestand quasi auf Null gesunken ist. Dabei ist auch zu beobachten, dass Kormorane durchaus in der Lage sind, Fisch von mehr als 40 Zentimetern zu erjagen, zu fressen und zu verdauen.
In diesen Gewässerabschnitten explodiert das Algenwachstum, der Sauerstoffgehalt sinkt, der pH-Wert steigt, die Kiesbänke verschlammen zusehends und sukzessive stirbt das Leben im Fluss.
Ermutigend ist, dass sich der Fischbestand in Ort- und Siedlungslagen bei kontinuierlicher Vertreibung der Kormorane innerhalb weniger Jahre deutlich erholt.